Was Dich erwartet

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Vielen Menschen ist vor der ersten Zusammenarbeit mit einem Coach vollkommen unklar was sie erwartet. Zu schwammig, zuweilen reißerisch und verwirrend die Kommunikation dieses rechtlich nicht geschützten Begriffes.

Damit Du Dir bei Interesse ein besseres Bild über meine Arbeitshaltung und mich persönlich machen kannst, möchte ich meine Verantwortung als Coach ernst nehmen und transparent einige wichtige Aspekte meiner Arbeit unterstreichen:

  • Meine geistige Haltung
  • Der Schuhladen
  • Zur Übertragungsgefahr
  • Zum Aufbau meiner Blogartikel

Meine persönliche und fachliche Qualifikation sowie meine spirituelle Haltung, findest Du im „Über mich“-Bereich dieser Webseite.

Meine geistige Haltung

  • Der lösungsorientierte Kurzzeitansatz nach Steve de Shazer
    Mein Ziel in der Direktbegleitung ist es immer, Dich schnellstmöglich voranzubringen. Deshalb verzichte ich auf komplexe Laufzeitverträge.
  • Die ressourcenorientierte Methodik nach Milton Erickson
    Gemeinsam mit Dir besinnen wir uns auf Deine eigenen Kräfte (Kompetenzen, Fähigkeiten, Stärken, Geschichte, Umfeld).
    Sämtliche Angebote und Hilfstools sind nur als solche gemeint. NIEMALS würde ich Dir etwas anbieten oder empfehlen, was den Anspruch ausdrücken würde, dass Du ohne dem keine Lösung finden oder erwarten könntest!
  • Meine Denk- und Arbeitsweise habe ich in der >> Mentalen Systemik definiert und lebe danach.
  • Supervision und eigenes Coaching ist für mich selbstverständlich! Nach vielen Jahren Erfahrung nicht mehr so oft wie früher. Jedoch immer dann, wenn ich merke, dass ich Reflektionsbedarf habe. Hierzu gern auch etwas weiter unten zum Thema „Übertragungsgefahr“ lesen.

Der Schuhladen

Betrachte mich gern einfach als Schuhgeschäft. Du kannst es lieben ohne jeden einzelnen Schuh anziehen zu müssen 😉 .

Trage nur jene, die bequem für Dich sind. Manche sind auf den ersten Blick überhaupt nicht Dein Ding. Einige werden vielleicht erst nach ein wenig „optischer Blickgewöhnung“ anprobiert und dann überraschend bis freudig als mega bequem erfahren. Andere tragen wir nur ganz kurz und schmeißen sie wieder weg. Sehr viele würden wir niemals anziehen und müssen das auch gar nicht.

Wenn Du meine Texte und meine Arbeit genau so betrachten kannst, wirst Du den größten Nutzen für Dich selbst ziehen. Trage nur was sich gut anfühlt. Entscheide dabei nach Tageslaune und Wetter immer wieder neu. In einen Schuhladen würden wir keine Bombe schmeißen, nur weil uns nicht alle Schuhe (und Paare 😆 ) gefallen. In der Social Media Welt ist es momentan leider ein wenig so.

Unsere Erde wird jedoch erst heilen, wenn wir alle (mich eingenommen) lernen und akzeptieren, dass andere Schuhe für fremde Füße bestimmt sind. Jedes Paar Schuhe hat andere Gebirge zu durchwandern. Manche mit unglaublich schmerzvollen Blasen, während einige wie bestellt und angegossen passen ohne dass irgendjemand erklären könnte, wieso dem so ist. Wir alle haben lediglich ein Paar Füße. Kein Mensch weiß, warum nicht einfach jeder blasenlos wandern darf. Hier käme nun der Buddhismus ins Spiel. Aber das ist ein anderes Thema.

Auf die Testschuhbank

Sobald Du mal ein wenig mehr brauchst, hol Dir eine vertrauenswürdige Beraterin an Deine Seite und lass‘ mich ein paar Meter Deines Lebens neben Dir gehen. Falls Deine Beine gerade ein wenig müde sind, können wir uns auf eine Bank setzen und das eine oder andere erst einmal sitzend probieren.

Mein Schuhladen hat viele Türen. Eine versteckt eine kleine Küche mit Kaffee- und Teekocher, Quellwasser und ein paar leckeren Naschereien.

Eine andere führt in ein kleines Trainingscamp. Dort finden sich jede Menge Trainingsmaterial für den Geist. Flipchart, Whiteboard, Seile, systemische Aufstellungsfiguren, Wandkalender, bunte Stifte, Acrylfarben, Leinwände, spirituelle und rein verstandesorientierte Reflexionskarten. Alles was wir brauchen, um Deine Füße beim Los- oder Weiterlaufen zu unterstützen.

Eine weitere Tür führt in den wunderschönen Wald Deiner Seele. Dieser hat ganz verschiedene Wege. Offene und dunkle verschlungene, jene aus sanftem Moos sowie helle Lichtungen. Ab und an kann sich ein scheues Reh zeigen oder ein verspieltes Eichhörnchen. Kraftvolle Bären und zauberhafte Spinnennetze.

Das Besondere an diesem Wald ist der Schlüsselbesitzer. Das bist nämlich Du. Diese Tür kannst und wirst nur Du öffnen. Wie weit Du mich mit hinein nimmst, entscheidest Du. Ich habe immer meine Taschenlampe dabei. Aber Einschalten tue ich sie nur an Stellen, wo Du darum bittest. Für mich ist dieser Wald auch nur zugänglich, während Du mich hineinlässt.

Zwar kann ich Dir dabei helfen, ein paar schöne Kraft- und Entspannungsplätze zu finden oder einen wärmenden Feuerplatz zu bauen. Doch gehören tut dieser Wald ganz allein Dir selbst.

Übertragungsgefahr

Lange Zeit dachte ich, dass ich als Coach auf gar keinen Fall über eigene Erfahrungen sprechen dürfe. Mit eigenen offenen Baustellen und Wunden ist die Gefahr bei allen psychologisch arbeitenden Menschen sehr groß, dass wir unsere eigene persönliche Geschichte zu sehr in die Klientenarbeit einbringen (die Fachwelt nennt das Übertragung) und dann nicht mehr objektiv begleiten können. Aus diesem Grund hatte ich mich lange Zeit komplett von meiner Arbeit distanziert und sogar mein Gewerbe abgemeldet.

Allerdings ist mir erst seit dem Ablegen meiner letzten Masken bewusster denn je geworden, wie menschlich doch insbesondere diese Momente sind und wie enorm effektiv ausgerechnet die Sharingrunden in meinen Fortbildungen waren (Reflexionsrunden von Coachs im Anschluss von Ausbildungsmodulen, in denen jeder sein persönliches Erleben schildert).

Bloß weil ich selbst als Coach arbeite, schützt mich das keineswegs vor eigenen persönlichen Herzensstürmen, schmerzvollen Gefühlen und Tränen in den Entwicklungshöllen meines eigenen Lebens.

Im Gegenteil, meiner Meinung nach entwickelt sich aktuell eine überaus gefährliche an völlig utopischer Perfektion ausgerichtete Gesellschaft. Selbst eine akademisch hochausgebildete Psychologische Psychotherapeutin erklärte mir vor einigen Jahren doch ernsthaft, man dürfe seine eigenen Gefühle nicht DERART zur Schau stellen“. Dies bezog sich auf die Inhalte meiner Motivationstexte. Sie konnte mit den heutigen Medien nichts anfangen und hielt folglich eine ganze Generation für therapiebedürftig.

Wie viele Annahmen, Masken und Bewertungen allein in diesem ihrem Satz stecken, darf jeder für sich selbst beantworten.

Da wir das Reflektieren unserer Gefühle aber weder in der Schule lernen, noch sonst offen darüber sprechen, betrachte ich dies als kleine Nebenaufgabe meiner Rolle in diesem rätselhaften Spiel namens Leben.

Außerdem finde ich intensive Eigenerfahrungen als besonders zugänglich für die Seele eines anderen Menschen, der von Außenstehenden ohne ähnliche Erlebnisse eher selten verstanden wird.

Wer würde denn einen jungfräulichen Sexualtherapeuten aufzusuchen?

Ich erfuhr vor einigen Jahren selbst von Fachpersonal derart viele unverantwortliche Arten, mit meinen Empfindungen umzugehen, dass ich manches Mal dachte:

„Auweia, wenn Sie das jetzt einem in mentalen Abläufen ungeschulten Laien sagen würden, der würde nun vermutlich erst recht ins Auto steigen und gegen eine Wand fahren!“

Ich weiß sehr genau, was ich hier tue und glaube, dass ich weitaus bewusster und reflektierter auftrete, als viele ihre eigenen Baustellen deckelnde und lieber in stereotypen Theoriesuppen kochende Persönlichkeiten!!

Meiner Meinung nach popelt es sich in der eigenen Nase wesentlich besser und verantwortungsvoller als in f(/F)remden!

Um dies jedoch auch weiterhin sicherzustellen, tausche ich mich auch schon mal anonymisiert mit Kollegen aus und nehme Supervision in Anspruch, sobald ich Zweifel an meiner objektiven Begleitung bemerke.

Artikelaufbau

Meine Artikel und viele Beiträge in den Social Media Kanälen haben häufig eine „2-Phasen“-Struktur:

  1. Der Auslöser / die Erzählung
    Entweder anonymisierte Fallgeschichten, (stereo!)-typische Szenen aus unserem Leben oder aber meiner eigenen Erlebnisse und damit verknüpften Empfindungen
  2. Die Brücke zu Dir
    Diese Brücke ist der mögliche Bezug zum Leser und trägt meistens zwei Geländer.
    Einerseits jene Aspekte, die mir selbst weiter halfen und gegenüberliegend wissenswert bis nützliche Methoden oder Denkhaltungen aus dem weiten Feld von Mentaltraining, Psychologie und Spiritualität.

Diese Herangehensweise hat den Vorteil, dass jemand der lediglich gern andere Geschichten liest, ohne selbst betroffen zu sein, nach der Erzählung aussteigen kann und jenes betroffene Herz, das ähnliche Erlebnisse oder Gefühle durchlebt und deshalb in der Regel an mehr Details interessiert ist, einfach weiterlesen kann und zum Ende hin im Idealfall noch ein wenig für sich selbst mitnehmen kann.

Bitte ziehe Dir für Dich immer nur das heraus, was sich gut und nützlich bzw. persönlich abgeholt anfühlt. Mein Job ist nicht, irgend jemanden zu belehren, sondern lediglich meine zu Leder gewordene Hand zu reichen, um einer verletzten Seele über ihre eigene Brücke zu helfen.

Dies wird mir manchmal besser und manchmal weniger passend gelingen. Ab und an lade ich Dich durch meine Erzählungen lediglich für einen Moment auf meine eigene Lebensbrücke ein. Während Du diesen Moment bei mir sitzt, kann Deine eigene bedarfsweise ein Stück weit repariert werden. 💖.